Der ewige Jäger im Sulzbachtal
Vor langer Zeit stand auf der linken Seite des Sulzbachtals, hoch oben auf dem Schloßbühl, ein prunkvolles Schloß. Von dort aus regierte der Schloßherr mit seiner wunderschönen Tochter über die umliegenden Ländereien.
Eines Tages ging es darum einen Teil der Wälder an die Gemeinden zu verteilen. Alle bekamen ein großes Waldstück zugesprochen nur die Sulzer nicht. Sie bekamen lediglich ein kleines Kopfstück des Waldes.
Völlig erbost und außer sich vor Wut stürmten die Sulzer in der Nacht auf den Schloßbühl und verbannten den Schloßherrn von seinem Schloß, nur seine Tochter ließen sie allein zurück.
Von nun an muss der Schloßherr als ewiger Jäger das Sulzbachtal in der Luft überqueren.
Nur einmal im Jahr, wenn die fünfte Jahreszeit beginnt, darf er ins Dorf hinunter steigen …
Das Fräulein vom Schloßbühl
Die Tochter, welche fortan kurz das Schloßfräulein genannt wurde, stieg jeden Morgen zum Sulzbach hernieder um sich zu waschen, wobei es stets ihr goldenes Krönlein auf dem Haupte trug.
Doch an einem Morgen kam ein böser Prinz, der wollte das Schloßfräulein heiraten. Das Schloßfräulein aber wollte von dem Prinzen nichts wissen. Da verwünschte der Prinz das Fräulein und verzauberte sie in eine Schlange. Seitdem kommt das Fräulein jedes Jahr einmal als Schlange an den Sulzbach zurück um sich zu waschen.
Das Krönlein legt es dabei ab.