Schloßbühl-Jäger Hästräger

Nahezu zeitgleich hatten in Sulz mehrere Gruppen bzw. Personen den Wunsch eine Narrenzunft zu gründen. Es wurde lange und viel darüber geredet, jedoch fehlte die treibende Kraft die Idee in die Tat umzusetzen. Bis die Geschwister Monika und Sven Schuhmacher sich ein Herz fassten und das waghalsige Projekt anpackten. Sven begeisterte seinen damaligen Arbeitskollegen Frank Baum, der sofort mit im Boot war und das Unterfangen tatkräftig unterstützte. Die Arbeitsteilung war schnell klar: Monika kümmerte sich um das Häs und Sven und Frank kümmerten sich um die ersten Mitglieder.



Die 15 Gründungsmitglieder:

 

Monika Wilhelm

Sven Schumacher

Frank Baum

Markus Wiegert

Stefan Wiegert

Jörg Wilhelm

Frank Isele

Vera Döring

Markus Jost

Timo Wacker

Ralf Kupfer

Bernd Kupfer

Rüdiger Rössler

Stefan Geringer

Heiko Braun

 

Das erste Treffen fand im Cafe Kupferkessel statt. Dort wurde beratschlagt, was für eine Figur dargestellt werden soll. Die Vorschläge gingen von „Eichberghexe“ über „Bühl-Hexe“ und „Eichberggeister“ zu „Schloßbühl-Jäger“.

Der Vorschlag, die Figur auf der Sage „Jäger vom Schloßbühl“ aus dem Mittelbadischen Sagenbuch beruhen zu lassen kam von Vera Döring, der dann auch so angenommen wurde.

Nun kam die Frage auf, wie sich der Schloßbühl-Jäger wohl kleiden könnte.

Einstimmig wurde beschlossen, dass zu dem Häs eine Holzmaske gehören wird. Die Kleiderfrage an Sich war noch nicht geklärt. Ein Vorschlag war ein Spättlehäs mit Spättle in Blätterform und Waldfarben nähen zu lassen. Nachdem dies leider zu teuer war, da der neu gegründete Verein noch keine finanziellen Mittel hatte und jeder der 15 Mitglieder seine Ausstattung selbst bezahlen sollte, musste eine kostengünstigere Variante gefunden werden. Diese fand sich dann angelehnt an die Kleidung in historischen Filmen. Die Mitglieder wurden mit in grün eingefärbten Bundeswehrhosen und Oberteile aus grün gefärbten Leinentüchern als Hemden eingekleidet. Darüber trug man einen dunkelbraunen Jutestoff. Der Jutestoff wurde mit einem aus schwarzem Leder ausgeschnittenen Hirschkopf geschmückt und mit einem Ledergürtel zusammengeschnürt. Zusätzlich wurden an den Beinen und am Gürtel Glocken angebracht.

Nachdem die Kleidung feststand kam die Frage nach dem Aussehen der Maske auf.

Mit einer gewissen Vorstellung ist Monika Wilhelm zum Larvenschnitzer nach Steinach gefahren und schilderte dort das Bild eines „Waldmenschen“. Nachdem er eine Zeichnung angefertigt hatte gingen Monika, Sven und Frank noch einmal nach Steinach um den Prototyp der Maske fertigen zu lassen. Die geschah aber nicht ganz ohne Risiko, da die Kosten für die erste Maske auch getragen werden mussten, obwohl alle Mitglieder noch gar nicht wussten wie diese aussieht.

Nachdem alle Mitglieder den Prototyp gesehen hatten und zugestimmt hatten wurde der Auftrag zu Erstellung der Masken gegeben. Als Kopfbedeckung entschied man sich für mindesten 2 aneinander und an die Maske genähte Hasenfelle. Somit war das erste Häs des Schloßbühl-Jägers komplett, welches sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat.

Da in Sulz zum Zeitpunkt der Gründung bereits eine kleine Stammtischgruppe von circa 18 Narren mit dem Namen „Ranzengarde“ bestand, lag es nahe, dass die Schloßbühl-Jäger sich mit dieser Gruppe in Verbindung setzten um eventuell einen gemeinsamen Verein zu gründen. Nach mehreren Gesprächen im Gasthaus Kaiser mit den Verantwortlichen der Ranzengarde und Schloßbühl-Jäger wurde abgestimmt und beschlossen einen eingetragenen Verein zu gründen. Man hat sich auf den Namen „Ranzengarde Sulz e.V. und Schloßbühl-Jäger" geeinigt.

Durch das schnelle Ansteigen der Mitgliederzahl aktiver Schloßbühl-Jäger wurde eine Namensänderung in „Schloßbühl-Jäger und Ranzengarde Sulz e.V.“ durchgeführt, die bis zum heutigen Tage besteht.